Donnerstag, 25. September 2008

was mitnehm'??

was ich damit genau meine, das soll von nun an hier geschehen:
überwiegend allgemeine, wissenswerte informationen über das land und die menschen sollen diesen blog füllen; interessantes, verblüffendes, vielleicht politisches, kulturelles, globales, schockierendes. südafrika.
auch wenn sich posts zu meine persönlichen verfassung sicher nicht vermeiden lassen werden oder sollen.
so auch mal zu meiner lage grade:
-eine neue wohnung hat sich noch nicht gefunden, eventuell wird ende des monats irgendwo bei irgendwem ein wg-zimmer frei
-ich sitz noch immer im büro! zur zeit meistens im netz
-es hat noch nicht geregnet
-noch immer scheint die sonne jeden tag
-ich hab am montag bei der geburtstagsfeier in einer anderen freiwilligen-wg was falsches gegessen und mir so richtig den magen verdorben... kann nix essen.
-am samstag spielen blumentopf, hier, im goetheinstitut!!
-nächste woche hab ich frei, danach ist schon das erste zwischenseminar mit den neuangekommen freiwilligen hier in pretoria

auf bald!

Montag, 15. September 2008

here you are

Seit 3 wochen bin ich nun weltwärts! am freitag habe ich meine zweite arbeitswoche, hier in südafrika hinter mich gebracht. Seit 2 wochen bin ich nun in meiner neuen wohnung, die mittlerweile doch recht heimlich geworden ist. Gestern haben c., mein roommate, und ich unser ganzes zimmer auf den kopf gestellt, aus den halb zusammenfallenden schränken eine kleine trennwand gebastelt, gardinen getauscht und uns endlich improvisierten schreibtisch und sofa hergerichtet. Vorteilhaft ist, dass das haus nächstes jahr abgerissen werden soll und wir daher alles mit wänden und schränken machen können, was uns einfällt. :) was Dann haben wir in der stadt kopfkissen, bettwäsche, einen neuen duschvorhang, geschirrtücher und boxen für meinen laptop geholt. (man kann sich also vorstellen wie die ausstattung hier so aussah!) am Montag kommt noch eine dunkelblaue akustikgitarre dazu, haben wir hier im „cash crusaders“ für 33 euro(3500 rand) gefunden!

Nach 2 wochen ausschließlich büroarbeit hat sich auch wie von selbst ergeben, dass ich prinzipiell selbst entscheiden kann, in welchem bereich von tateni ich arbeite, wie mir meine chefin regina vorgeschlagen hat. sie haben die „homecarers“, die die familien zu hause versorgen, die „childcarers“, die die kinder in den „drop-in centren“ betreuen und den „office-staff“, womit es insgesamt 105 angestellte gibt, wie ich auf der liste endeckt habe, die ich samt ID und all den spärlichen formal und informal qualifikationen tippen durfte. (so wie ich es auf der gehaltsliste gesehen haben bekommen sie im schnitt wirklich nur umgerechnet 130 euro pro monat!!!)

In einem drop-in center mit den kindern malen, hausaufgaben oder musik machen wär natürlich super, 2 tage die woche im büro helfen könnte ich mir dann auch für das ganze jahr vorstellen, zur zeit drängt nur der abgabetermin für den „annual general report“ und reports aus jeder abteilung, was ziemlich für den typischen bürostress sorgt. (Ich wurde tatsächlich schon von einer 30 jahre älteren kollegin ironisch beschimpft „tut mir leid, wenn ich deine gefühle verletzt habe“, nur weil ich, eigentlich für nichts qualifiziert..) eine tabelle für fehlende informationen gezeichnet habe) doch auch noch ein anderes überraschendes geschehnis kann eventuell zur besserung meines arbeitsklimas beitragen: letzen dienstag kam die „disabled“ 32-jährige empfangsdame mpho (sie hat mir letzten erzählt, dass sie dieses jahr bei tateni angefangen hat und dies ihr erster job seit der schule ist) zu mir ins büro: „da ist jemand für dich an der rezeption“. Jesse, der leiter einer mamelodi-schen musikschule, mit dem ich nur einmal kurz bei einem sog. „sundowner“ geprochen habe(zu dem zeitpunkt vor 1 ½ wochen bei unserem ded-mentor tork), kam tatsächlich extra bei tateni vorbei, um zu fragen, wann ich denn mal bei ihnen mitmache. Jeden dienstag, donnerstag nachmittag und die samstage ist session, und so könnte also auch darin ein teil meiner arbeit bestehen, wenn ich denn die beiden wochentage verkürzt arbeiten darf. Das müsste eigentlich möglich sein, denn auch wenn (vor allem im büro) meine arbeit wirklich sinnvoll ist (damit meine ich schon allein durch die normale gymnasiale bildung effektiv), ist da normalerweise nicht so viel zu tun, und ich denke auch, dass die organisation hier 1000 euro ?? dafür bekommt, mich bei ihnen arbeiten „zu lassen“.

Vorhin (Sonntag) haben clara und ich mit dem pcm-wagen gunhild am flughafen johannesburg abgeholt, eine 31-jährige soziale-arbeit studentin, krankenschwester und pcm-voluntärin, die für 3 monate mit uns in der wg bleibt. Sie ist wirklich schon viel für längere zeit rumgekommen (ghana, botswana, sambia, australien, kapstadt und erziehungstherapie ohne strom und fließend wasser in italien…), dabei kennen wir sie grade erst 3 stunden.
Letzten Donnerstag ist clara auf linksfahr-skills getestet worden, um die firmenautos hier benutzen zu dürfen. Am abend sind wir dann gleich auf gut glück nach hatfield zum uni-campus gefahren und haben in einem richtigen theatersaal „Teresa cristina and the semente group“, eine sehr sehr gute brasilianische samba-combo umsonst + LIVE gesehen. die hälfte der zuschauer (altersdurchschnitt 30) tanzte bereits als wir dazukamen. Wirklich schöne athmosphäre und sound und lichter… 

Auch freitags wird meistens gefeiert. Diesen wieder im „stones“ in hatfield, „mixed“ club, wobei nicht die musik sondern die hautfarbe gemeint ist, ja, leider wird hier so nach schwarz braun weiß sortiert. Leute lernt man hier schnell kennen, nur weiß man nie wie nachhaltig. Ein student, der auch mal bei lovelife gearbeitet hat und den wir am Freitag kennengelernt haben, hatte am selben abend noch einen autounfall und sein handy (mit unseren nummern) verloren. Am nächsten tag haben wir ihn dann tatsächlich zufällig auf der straße irgendwo in p getroffen, wobei wir ihn erstmal in gewohnter manier, wie alle anderen männer freundlich ignoriert haben und er völlig empört stehenblieb, bis wir erst merkten, wer es war.
Das oktoberfest im september an der „deutschen schule pretoria“ wollten wir am Samstag auch mit verschiedenen leuten besuchen, doch waren die karten zu mas, weißwurst und 4-5 karussells (sogar so ein free-fall ding!) bereits gegen 16.00 uhr ausverkauft. Stattdessen hat uns dann der chinesische ami, den ich bei dem empfang der amerikanischen botschaft am Dienstag kennengelernt habe in eine von oben bis unten amerikanisierte mall zum essen ausgeführt.

ein event noch habe ich vergessen: am Freitagmittag wurde ich als repräsentant für tateni mit zu der eröffnung der „u.s. embassy health library“ in einer schule in mamelodi mitgenommen. Als programmpunkte (welche immer mittels spontanen gesängen des ganzen saals verbunden wurden) gab es einen schwarzen redner, der seine notizen über die wichtigkeit der bildung und des lesen nichtmal auf dem niveau eines 11-jährigen vorlesen konnte, 2 stets lächelnde vornehme amerikanische damen und 2 schauspielerische auftritte von schülern, welche sehr viel + dermaßen faszinierenden (einmal traditionellen, einmal modernen) tanz beinhalteten, dass man sich immer wieder fragen musste, welche fähigkeiten die europäer stattdessen bekommen haben.

Hier warten grade alle auf den regen, der die vielen bäume der allen in purpurne blütenmeere verwandeln wird. Wir stehen kurz vor der regen zeit und am beginn des frühlings, während bei euch langsam winter wird…
Guter abschluss, oder?  bald wird es hoffentlich noch anschaulicher, ich will demnächst die fotoalben „soweto“, „landschaft“ und“ menschen“ oder ähnliches reinstellen….

(Weiter unten ist auch noch ein neuer text eingefügt worden)
Grüße ins kühle deutschland!
eure m.


unsere wohnung

Freitag, 5. September 2008

delicatess

ich habe heute chickenfeet gegessen.
gott sei dank haben sie meine kollegen auf arbeit so viel scharfes peri-peri raufgehaun, dass ich das ruhigen gewissens als ausrede benutzen konnte, um die gekrümmten füßchen nicht noch weiter abknabbern zu müssen... :)

Dienstag, 2. September 2008

nochmal alles neu...!

gestern war mein erster arbeitstag. und gestern abend, nach dem ersten feierabend, bin ich in die neue, richtige wohnung gezogen, nach dem aufenthalt im gästehaus. woobei, wohnung? ich lebe dort mit (zurzeit 3) anderen volunteer-mädels aus deutscheland; 2 von ihnen sind auch erst 2 wochen da; es gibt 3 zimmer, ich muss mir mit einem netten mädel ein zimmer teilen... was ich nicht erwartet hatte. es gibt da auch kein internet (ich darf garde das netz im office nutzen), und auch allgemein ist es ziemlich siffig, eine mischung vielleicht aus party-wg (zu hause:)!!), ronja s. wg in rostock und GERBER. also nicht dass ich an solche verhältnisse nicht gewöhnt wäre..! wir teilen uns die downfloor-wohnung auch mit einer schwarzen 6-köpfigen family, kommt aber trotz kultimix kein kummunefeelung auf, auch wenn uns die kleinste immer mit dem besenstiel als mikro lieder in 3 verschiedenen sprachen singt:). guuut ich wohne da erst einen abend und will nicht so negativ klingen eigentlich.
das problem ist im prinzip, dass dieses viertel (außerdem recht weg vom schuss, schmutzig und nichtso sicher) etwa 1 stunde von meinem arbeitsplatz im township entfernt ist, außerdem tropft aus klo, waschbecken usw. pausenlos wasser raus und eine waschmaschine fehlt auch, ohnehin müssen wir zu allen läden, laundry, internetcafe usw. mind. ne viertelstunde laufen, und das lässt sich schwer machen, wenn man frühestens halb 6 zu hause ist (arbeitszeit von 8-16.30)und es eine halbe stunde später bereits dunkel ist. frau sollte hier immer mit mindestens einem schwarzen unterwegs sein, und der sollte sich in der gegend zudem auskennen. da sieht man also ein wenig die sicherheitsbedingungen... alles in allem fühl ich mich im moment also nicht so wohl, auf arbeit fällt hauptsächlich büroarbeit an, wie vermutet, ein report muss für das jährliche treffen (ÁnnualGeneralMeeting) fertig werden, ich mache texte und tabellen. aber gestern war lustig, da waren wir im großmarkt (huuuuuuge) einkaufen, und haben die ganzen reissäcke, chicken und maismehl in dem drop-in-centren verteilt, wo die kinder wirklich zum teil hinter mir hergerannt sind und mich anfassen wollten.
I`m fine, so we`re on to search a new place to live for my further stay..!
m.

Alles neu!

wamkilekile! (willkommen)

Mir geht’s gut! Ich habe tatsächlich alle flüge gefangen und mich sogar auf dem riesengroßen airport „paris charles de gaule“ zurechtgefunden. (auf dem zudem noch grade die frz. olympioniken aus peking zurückkehrten, wir dachten, 11 stunden „economy-class“ sollten auch zu einer olympia-disziplin gemacht werden) ich hier sein in pretoria (!), nicht johannesburg, angekommen, mit den anderen 3 freiwilligen in einer art luxus-gästehaus-apartment mit terasse und einer 3qm großen dusche. da wir hier jeden tag im ded-auto rumgekurvt werden, haben wirklich schon sehr viel von der stadt gesehen, unter anderem supermarkt mit schneidemaschine für frisches toast, minaralwasser in allen erdenklichen geschmacksrichtungen, beutel, welche gepackt und die einfaufswägen, die für dich weggeschoben werden. Es wird hier kurz 6 dunkel, es ist schon sehr warm (obwohl noch nicht mal winteranfang!) aber immer noch, doch leider ist 20.30 uhr hier nachtruhe. Am Sonntag komme ich in meine eigentliche wohnung, doch nicht in hatfield, sondern im schon etwas gefährlicheren „sunnyside/downtown“. Und ab montag geht’s auf arbeit. Eigentlich wollen wir heute schon zu ner jam-session in mamelodi (ursprung „mother of melodi“), meinem township, der organisator war aber auch in peking. (?) Neben den seminareinheiten (hiv/aids, erwatungen, bilaterale zusammenarbeit…) stehen noch eine radführung durch soweto (joburg) am donnerstag, sowie noch ganz ganz viele andere tolle dinge an. Eine perfekt durchgeplante touri-woche in rsa eben so scheint es, bis wir hoffentlich bald in das wirkliche leben hier eintauchen.
Man glaubt hier gar nicht in afrika zu sein… jedenfalls geht uns das allen so.
Privilegierte, ohnehin schon privilegierte deutsche kommen privilegiert nach südafrika und leben dort in der privilegiertesten gegend.

Liebste grüße sendet euch
m. -heute schon wieder, wie damals in amerika..für „michael“ gehalten


ICH BIN ANGEKOMMEN!!! -im hintergrund meine neue stadt, pretoria.